Vom Armenhaus zur sozialen Infrastruktur, 2009
Vom Armenhaus zur sozialen Infrastruktur, 2009

Christiane Feuerstein (2009):
Vom Armenhaus zur sozialen Infrastruktur. Altersversorgung in Wien
Reihe Enzyklopädie des Wiener Wissens


Die Entwicklung der Institutionen und Einrichtungen für ältere Personen und deren baulich-typologische Umsetzung sind von einer Vielzahl politischer und sozialer Einflüsse bestimmt und eng mit den Lebensbedingungen und der Wohnsituation in der Stadt verknüpft. So wurde die Multifunktionalität der mittelalterlichen Spitäler, die auch die Armenfürsorge einschloss, bereits in der josefinischen Ära durch die Differenzierung in ein Sozial- und Gesundheitssystem abgelöst.
Eine Tendenz, die sich in den folgenden Jahrhunderten fortsetzte und schließlich unter Karl Lueger zu einer Anerkennung der älteren Personen als eigene Anspruchsgruppe führte. Heute werden unterschiedliche wohnungs- und städtebauliche Strategien mit sozialplanerischen Maßnahmen kombiniert, um ein vielfältiges Angebot an Wohn- und Unterstützungsformen zu schaffen - von der spezialisierten Einrichtung bis zur ambulanten Betreuung.